wir freuen uns, heute die offizielle Freigabe des neuesten opsi-Releases bekanntzugeben.
Neues Bootimage
Das opsi-linux-bootimage wurde grundlegend überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht.
Es basiert nun auf dem aktuellen Linux-Kernel 6.16 und bietet zahlreiche Verbesserungen in Bezug auf Stabilität, Flexibilität und Konfigurierbarkeit.
Ein zentrales Element der Modernisierung betrifft die Netzwerkkonfiguration.
Diese erfolgt jetzt über systemd-networkd.
Alle kabelgebundenen Netzwerkschnittstellen werden automatisch per DHCP eingerichtet.
Das Bootimage wartet dabei so lange, bis mindestens ein Gerät den Zustand routable erreicht.
Für Diagnose und Verwaltung steht das Kommando `networkctl` bereit, mit dem sich der Status einzelner Netzwerkgeräte abfragen und anpassen lässt.
Auch die opsi-spezifischen Abläufe des Bootprozesses wurden vereinfacht.
Es gibt nun nur noch einen zentralen opsi-Dienst (`opsi.service`), der beim Systemstart automatisch aktiviert wird.
Dieser Dienst startet zunächst das Skript opsimain.sh (vormals master.sh), das vorbereitende Aufgaben übernimmt und anschließend das Python-Skript opsimain (früher master) aufruft.
Letzteres stellt die Verbindung zum opsi-Service her und verarbeitet das Netboot-Produkt.
Die Darstellung auf den virtuellen Terminals ist nun klar getrennt:
Auf TTY 1 erscheinen die Kernel- und systemd-Meldungen oder wahlweise ein Splash-Screen.
Das opsimain-Skript läuft auf TTY 2.
Die TTYs 3 bis 6 stehen mit gettys für eine direkte Anmeldung am System zur Verfügung.
Wie gewohnt kann per <Ctrl>+<Alt>+<F1–F6> zwischen den Terminals gewechselt werden.
Auch beim Bootloader gibt es Neuerungen: Das Bootimage setzt nun auf GRUB 2.12-52.1.
Die Konfigurationen wurden grundlegend überarbeitet und deutlich vereinfacht.
Das mitgelieferte ISO-Image, das für Bootvorgänge per CD/DVD oder USB-Stick – sowohl im EFI- als auch im Legacy-BIOS-Modus – genutzt werden kann, verwendet nun ebenfalls vollständig GRUB.
Die opsi-spezifischen Kernel-Parameter wurden grundlegend überarbeitet und klarer strukturiert. Damit stehen nun vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, um das Bootimage flexibel an unterschiedliche Umgebungen und Anforderungen anzupassen. Die folgenden Parameter können genutzt werden:
- `hn`: Legt den Hostnamen des Systems fest.
- `dn`: Bestimmt den Domainnamen des Systems.
- `service`: Gibt die Adresse des opsi-Dienstes an, mit dem sich das Bootimage verbinden soll.
- `pckey`: Der für die Authentifizierung zu verwendende opsi-Hostschlüssel.
- `otp`: Ein einmalig gültiges Passwort (One-Time Password) zur Authentifizierung; kann alternativ zum `pckey` eingesetzt werden.
- `opsi_ui`: Wählt die Benutzeroberfläche von opsi aus. Unterstützt werden `splash` (grafischer Startbildschirm) und `tui` (textbasiert). Standardmäßig wird `tui` genutzt.
- `lang`: Definiert die Systemsprache und das Locale. Mögliche Formate sind `<language>[territory][.codeset]`, beispielsweise `en`, `enUS` oder `en_US.UTF8`.
- `tz`: Setzt die Systemzeitzone. Ein typisches Beispiel ist `Europe/Berlin`. Standardmäßig ist `UTC` eingestellt.
- `pwh`: Ermöglicht das Setzen eines Passworts oder eines Passwort-Hashes für den Benutzer `root`. Unterstützt wird das Hash-Format `$<hash-type>$<salt>$<hash>`.
- `macaddress`: Weist einem Netzwerkgerät eine benutzerdefinierte MAC-Adresse zu.
- `nodhcp`: Schaltet die automatische Konfiguration über DHCP für Netzwerkschnittstellen aus.
- `splash`/`nosplash`: Aktiviert oder deaktiviert den grafischen Splash-Screen beim Systemstart.
- `tcpdump`: Startet die Netzwerkpaketaufzeichnung in der Datei `/tmp/tcpdump.pcap`. Zusätzlich können hier Parameter übergeben werden, die direkt als Optionen an `tcpdump` weitergereicht werden.
- `opsi_loglevel`: Definiert das Log-Level (0-9) für opsi.
- `product`: Gibt die Produkt-ID an, die vom Bootimage verarbeitet werden soll.
- `ask_conf`: Veranlasst das System, bestimmte Konfigurationswerte interaktiv abzufragen bzw. vom Benutzer bestätigen zu lassen.
Die Arbeiten an der Weiterentwicklung gehen weiter: In einem der kommenden Releases wird die Modernisierung fortgeführt und das Bootimage erhält Unterstützung für die arm64-Architektur.
opsi-cli
Der Funktionsumfang von opsi-cli wurde erweitert und Fehler behoben.
Neu ist die Befehlsgruppe `opsi-cli package meta-edit`, mit der sich Metadaten in opsi-Quellpaketen automatisiert bearbeiten lassen.
Aktuell stehen die Befehle `add-product-dependency` und `remove-product-dependency` zur Verfügung, die das Erstellen und Entfernen von Paketabhängigkeiten ermöglichen.
Im folgenden Beispiel wird eine Abhängigkeit für die Aktion `setup` zum Produkt `firefox` hinzugefügt und anschließend wieder entfernt:
Code: Alles auswählen
opsi-cli package meta-edit add-product-dependency --product-action setup --required-product-id firefox --required-action setup
opsi-cli package meta-edit remove-product-dependency --product-action setup --required-product-id firefox
Mit `client-action reboot` steht ein neuer Befehl zur Verfügung, um Clients direkt über die Befehlszeile neu zu starten.
Schließlich wurde ein Fehler in der Verarbeitung von Netzwerkadressen innerhalb der Befehlsgruppe `client-action` behoben.
opsiconfd
Der Schwerpunkt beim neuen opsiconfd liegt auf der Verbesserung der Stabilität.
Neben einigen neuen Funktionen wurden vor allem bestehende Funktionen überarbeitet und kleinere Probleme behoben.
Der Health-Check und die Diagnosedaten erhielten kleine Korrekturen und Verbesserungen.
Darüber hinaus ist es jetzt möglich, die Konfigurationsdateien auch auf Dateisystemen abzulegen, die lediglich lockf- und nicht flock-Support bereitstellen, etwa bei der Nutzung von NFS.
Eine weitere Neuerung betrifft die Konfigurationsparameter `networks` und `admin-networks`.
Diese akzeptieren ab sofort auch Hostnamen.
Dadurch wird die Konfiguration flexibler und besser an unterschiedliche Umgebungen anpassbar.
Verschlüsselte Root-Partition für Debian und Mint
Für die Netboot-Produkte debian und mint steht nun der neue Modus partition_method "crypto" bereit.
Damit lassen sich Installationen mit verschlüsselter Root-Partition durchführen.
opsi-client-agents
In den opsi-client-agents wurde ein Fehler im Umgang mit WAN-Konfigurationen behoben.
Debian 13
Die Unterstützung für Debian 13 wurde erweitert.
Serverseitige Pakete stehen nun zur Verfügung, ebenso ein eigenes Netboot-Paket.
Zusätzlich bietet das allgemeine Debian-Netboot-Paket jetzt die Option trixie.
Das Tool l-debuntu-upgrade kann außerdem genutzt werden, um Systeme auf Debian 13 oder Mint 22-1 zu aktualisieren.
opsi-configed
Das Administrationswerkzeug opsi-configed wurde optisch überarbeitet und durch kleinere Korrekturen verbessert.
Die Warnmeldungen zu überschrittenen opsi-Modulen richten sich nun gezielt an aktive Clients.
Im Kontextmenü sind die sichtbaren Spalten in der gleichen Reihenfolge sortiert wie in den Tabellen.
Zudem lassen sich Product-Propertys und Konfigurationseinträge in mehrzeiligen Editoren anzeigen und bearbeiten, was insbesondere über das Kontextmenü komfortabel möglich ist.
Pakete für opsi 4.3 stable:
== OPSI_PACKAGE ==
- debian11 4.3.0.3-3
- debian12 4.3.0.3-3
- debian13 4.3.0.3-3
- l-debuntu-upgrade 4.3.0.2-1
- l-opsi-server 4.3.0.9-4
- mint21 4.3.0.2-3
- mint21-1 4.3.0.2-3
- mint21-2 4.3.0.2-3
- mint21-3 4.3.0.2-3
- mint22 4.3.0.2-3
- mint22-1 4.3.0.2-3
- opsi-cli 4.3.27.1-1
- opsi-client-agent 4.3.13.8-1
- opsi-configed 4.3.13.2-1
- opsi-linux-client-agent 4.3.13.8-1
- opsi-local-image-win10 4.3.0.2-13
- opsi-local-image-win10-capture 4.3.0.2-13
- opsi-local-image-win10-x64 4.3.0.2-13
- opsi-local-image-win10-x64-capture 4.3.0.2-13
- opsi-local-image-win11-x64 4.3.0.2-13
- opsi-local-image-win11-x64-capture 4.3.0.2-13
- opsi-mac-client-agent 4.3.13.8-1
- opsi-vhd-win10-x64 4.3.0.2-13
- opsi-vhd-win11-x64 4.3.0.2-13
- sles15-1 4.3.0.0-1
- sles15-2 4.3.0.0-1
- sles15-3 4.3.0.0-1
- sles15-4 4.3.0.0-1
- sles15-5 4.3.0.0-1
- sles15-6 4.3.0.0-1
- sles15-7 4.3.0.0-1
- ubuntu 4.3.0.3-3
- ubuntu22-04 4.3.0.2-7
- ubuntu24-04 4.3.0.2-7
- win10 4.3.0.2-13
- win10-captured 4.3.0.2-13
- win10-x64 4.3.0.2-13
- win10-x64-captured 4.3.0.2-13
- win11-x64 4.3.0.2-13
- win11-x64-captured 4.3.0.2-13
- win2012-r2 4.3.0.2-13
- win2016 4.3.0.2-13
- win2019 4.3.0.2-13
- win2022 4.3.0.2-13
- win2025 4.3.0.2-13