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Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 12 Dez 2013, 12:11
von Axel90
Hallo zusammen,
ich habe nun wie im Getting Started geschrieben eine Win7x86 Installation vervollständigt, sprich die winpe erzeugt und die installationsdateien kopiert.
Mein Problem nun ist, dass mein Client nicht über pxe bootet. Es passiert einfach nichts. Den Client mit der MAC Adresse erzeuge ich ganz normal über OpsiConfig.
Nun habe ich mal einen zweiten Weg gewählt, und zwar über die Client Boot CD: ich gebe alle Daten ein, gehe dann auf Admin Zugang, gebe ein "adminuser" und Kennwort, und es
kommt die Meldung: "Backend I/E error: Cannot update dhcpd configuration for client: ip address unknown and failed to get host by name (error on server).
Der Client wird in opsi config allerdings angezeigt, aber unvollständig.

Mein anderes Problem, ich wollte einen bestehenden Client hinzufügen, \\<opsiserver>\opsi_depot\opsi-client-agent\service_setup.cmd gibt es bei mir nicht.

Weiß jemand Rat?
Danke

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 12 Dez 2013, 13:44
von Thomas_H
Moinsens,

nochmals und wieder der Hinweis auf die Getting Started. Bitte nicht "mal eben" partiell durcharbeiten, sondern wirklich von Anfang an bis zum Ende durch und nur überspringen, was bei Dir nicht zutrifft (wenn Du beispielweise kein SuSE benutzt).

Auch bei mir hat es nicht auf Anhieb geklappt, also habe ich mit der Getting Started nochmals von vorn angefangen und festgestellt, dass das Problem in meinem Falle 30cm vor dem Bildschirm sass...

Das Netzwerk muss korrekt eingerichtet sein. Bedeutet also auch, dass auch alle anderen wichtigen Server, zB DHCP einen korrekten Domänennamen haben müssen!
Du brauchst einen DHCP, ob es der opsi-Server selbst ist oder ein separater Server. Auch ein Nameserver muss laufen und Anfragen nach dem Namen des Opsiservers mit einer IP-Adresse beantworten. hostname -f muss einen korrekten Domainnamen zurückgeben zum Beispiel "mein_opsi.meine_domaene.local". Fragt dann Dein Client im Netz nach, wer denn "mein_opsi.meine_domaene.local" ist, muss der NS Dir IP-Adresse zurückliefern. Zum Test mal einen nslookup auf dem Opsi-Server und auf einem funktionierenden Client machen.

Der DHCP-Server (wer es auch immer ist) muss die Option "nextserver" aktiviert haben und die muss auch auf den Opsiserver zeigen.
Bei Nutzung der VM würde das bedeuten, dass Du vom Client wenigstens zum PXE-Boot ein blaues Auswahlmenü bekommst, auch wenn vielleicht das OS sich nicht installieren lässt. Dann aber liegt das Problem eher im Paket, weniger in der Umgebung.

Um uns mal ein wenig mehr zu helfen, Dir zu helfen:
Bist Du eher der Ungeduldige oder hast Du vielleicht wenig Ahnung von Netzwerken und deren korrekter Konfiguration? Das frage ich jetzt aus eigener Erfahrung, man ist als verblödeter Windows-Verkorkser gewohnt, dass man mit dem lapidaren Domänennamen "Arbeitsgruppe" und der Installation von ein paar Netzwerktreibern ja schon alles getan hat. Das überträgt man schnell auch auf Linux - kein Problem, bis man auf ein System trifft wie opsi, was sich an festgeschriebene Standards hält und aus einem "Arbeitsgruppe" ein korrektes "arbeitsgruppe.local" und damit jeder Rechner im Netz zu einem "rechnername.arbeitsgruppe.local" wird.
Und das Problem betrifft dann nicht nur den opsi-Server, sondern auch alle anderen - zumeist schon im Netz befindlichen Rechner und Clients.

Solltest Du dieses Wissen nicht haben, ist es dringend erforderlich, dass Du es Dir aneignest, denn die lapidare Frage "warum geht das nicht" kann Dir keiner beantworten, wenn Du die Grundlagen nicht beherrschst.
Fehleranalyse und Fehlerbeseitigung beruht immer auf einem Lösungskreislauf: "Woran kann es liegen?" - "Wie funktioniert es grundsätzlich?" - "Wo könnte ein Fehler sein?" - "Was sagen die Logfiles?" - "Was habe ich vielleicht nicht beachtet?" - "Welche Lösung kommt in Frage?" - "Habe ich das Problem gelöst?" und wieder von vorn, bis der Kreislauf durchbrochen wird.

Wenn Du aber nicht mal im Groben weisst, wie beispielsweise PXE'ing funktioniert, wirst Du auch den Fehler nicht analysieren können und uns damit auch nicht Fakten aufliefern können, die uns helfen den Fehler - gemeinsam mit Dir - zu finden.

Konkret gesagt: Wir erwarten etwas mehr Mitarbeit. Dazu zählt das Lesen der Dokus, das Aufliefern der Ergebnisse Deiner eigenen Analysen (ist der Opsiserver erreichbar (PING)? Was sagt der NS? Wie ist das Netzwerk aktuell aufgebaut, wie weit kommt der PXE-Bootvorgang? Wann genau hängt er sich auf? Was steht in den Logfiles? usw.) oder Du - bzw. Dein "Schäff" überlässt das Einrichten komplett der Firma UIB im Rahmen eines Supportvertrages... Dann aber funktioniert es bestimmt... ;-)

Gruß

Thomas_H

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 12 Dez 2013, 14:12
von Axel90
Hallo,
Ich versuche mal mein Netz zu erklären:
Wir haben eine Active Directory Domäne, mit DHCP und DNS (192.168.10.0/24). Da auf der VM bereits ein DHCP läuft und ích diesen auch nutzen will, hab ich mir ein speparates Netz aufgebaut (192.168.99.0/24), damit sich die beiden DHCPs nicht in die Quere kommen.
Bei der Erstkonfiguartion habe ich unsere Domäne angegeben. (xyz.local und den entsprechenden Nameserver -> 192.168.10.11).
getent hosts $(hostname -f) gibt folgendes zurück: 192.168.99.40 opsi.xyz.local opsi.
Von einem Client aus in meinem separaten Netz, kann ich 192.168.99.40 pingen, allerdings nicht über den Namen.
Von OPSI aus kann ich auch den Client pingen, welchem ich eine feste IP eintragen musste, da der OPSI DHCP ja nichts an unbekannte vergibt. (Bzw.?! unbekannt ist er ja eigentlich nicht, angelegt in der OPSI Config ist er ja ) oder gilt es nur für PXE..
weil opsi.xyz.local trägt sich ja nicht bei unserem DNS Server ein, bzw. ist nicht in die Domäne aufgenommen worden.
Liegt da das Problem? Aber eigentlich sollte ja alles über IP laufen beim PXE Boot.

Grüße :)

Die Frage die sich mir auch stellt, brauch ich ein Active Directory für opsi? oder kann ich einfach etwas erfinden, wie opsi.deployment.local? Oder brauche ich einfach einen DNS Server in meinem 99er netz?

Edit: habe nun eine weitere reverse lookup Zone auf unserem DNS eingerichtet, nun klappts auch übern Namen
Beim PXE Boot steht: no DHCPs were received
Und auch eine wichtige Frage: Funktioniert die VM, die ich ja umgewandelt habe, überhaupt reibungslos in einem Hyper-V? Gibt es da Erfahrungen?

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 13 Dez 2013, 09:16
von Thomas_H
Moinsens,

was Du nicht gemacht hast, ist mal den Nameserver anpingen. Wenn Dein opsi-Server im separaten Netz 192.168.99.40 ist und Dein Nameserver 192.168.10.11 heisst, finden die sich bei einer Netzwerkkonfiguration von 192.168.99.0/24 nie ohne einen entsprechendes Gateway. Denn:

Netzwerk: 192.168.99.0/24
kleinste Adresse: 192.168.99.1
höchste Adresse: 192.168.99.254
Broadcast: 192.168.99.255

Der Nameserver liegt aber im Bereich 192.168.10.0/24 folglich:

Netzwerk: 192.168.10.0/24
kleinste Adresse: 192.168.10.1
höchste Adresse: 192.168.10.254
Broadcast: 192.168.10.255

Wenn also Dein PXE über Broadcast 192.168.99.255 schreit "Hier bin ich, wer gibt mir eine IP-Adresse?" brüllt Dein DHCP des Opsis zurück und schickt eine IP und diverse Informationen. Unter anderen sollte er die

Code: Alles auswählen

option domain-name-servers ip-address
zurückgeben und der sollte existieren. Nur dann kann der Client erfahren, wer hier eigentlich wer ist.

Du solltest Dich unbedingt mal mit der Thematik DHCP-Server auseinandersetzen, da hinein gehört auch als (unschöne) Alternative die hosts-Datei.

Weitere Quellen:
http://linux.die.net/man/5/dhcp-options
RFC: http://tools.ietf.org/html/rfc2132

Gruß

Thomas_H

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 14 Dez 2013, 14:18
von Axel90
Hallo,

ich habe weitere Erkenntnisse gesammelt:

Mit einem externen DHCP Server funzt es. Nur nicht mit dem vorinstallierten. Entweder ist er falsch vorkonfiguriert etc. oder OPSI kommt beim PXE Boot nicht mit der Hyper-V-Netzwerkkarte klar.

Frage Nr.2: ich habe wie im Getting Started beschrieben http://s1.directupload.net/file/d/3471/b9dzxhfu_png.htm die inf Dateien eingefügt und danach das Skript ausgeführt. Stimmt dies so? Weil kein Treiber eingepflegt wird.

Frage Nr.3: Im Wiki und unter http://download.uib.de/opsi4.0/products ... l-package/ gibt es ja einige vorgefertigte Skripte / Pakete etc. Wie muss ich vorgehen, wenn ich z.b. ein Adobe Reader XI, Firefox 25 oder Java 7.45 ausrollen will? Die Silent Parameter für die genannten Programme hätte ich.

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 16 Dez 2013, 12:26
von n.wenselowski
Hallo Axel90,
Axel90 hat geschrieben:Frage Nr.2: ich habe wie im Getting Started beschrieben http://s1.directupload.net/file/d/3471/b9dzxhfu_png.htm die inf Dateien eingefügt und danach das Skript ausgeführt. Stimmt dies so? Weil kein Treiber eingepflegt wird.
Ich hoffe mit "das Skript" ist create_driver_links.py gemeint. Solange dort keine Fehler gemeldet werden, sollte alles stimmen - vorausgesetzt es liegen die richtigen Treiber dort.
Die Anzeige der benötigten/vorhandenen Treiber kann mit dem Script show_drivers.py aus dem Windows-Ordner durchgeführt werden.
Axel90 hat geschrieben:Frage Nr.3: Im Wiki und unter http://download.uib.de/opsi4.0/products ... l-package/ gibt es ja einige vorgefertigte Skripte / Pakete etc. Wie muss ich vorgehen, wenn ich z.b. ein Adobe Reader XI, Firefox 25 oder Java 7.45 ausrollen will? Die Silent Parameter für die genannten Programme hätte ich.
Da es sich bei dem contribute-Repository um vollständige Pakete handelt, musst du das Repo nur als Quelle eintragen und anschließend diese mittels opsi-product-updater herunterladen und installieren.
Informationen zum Vorgehen bitte dem Handbuch entnehmen.


Gruß

Niko

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 20 Dez 2013, 10:19
von Thomas_H
Moinsens,
Axel90 hat geschrieben:Frage Nr.3: Im Wiki und unter http://download.uib.de/opsi4.0/products ... l-package/ gibt es ja einige vorgefertigte Skripte / Pakete etc. Wie muss ich vorgehen, wenn ich z.b. ein Adobe Reader XI, Firefox 25 oder Java 7.45 ausrollen will? Die Silent Parameter für die genannten Programme hätte ich.
Auch hier verweise ich wieder auf die Getting Started, bzw. die Dokumentation von Opsi. Weitere Hilfen zum Schnüren neuer Pakete und wie man das macht, siehe auch in der WIKI.

Man kann nicht oft genug darauf verweisen: RTFM!
Fast alle Fragen, die Du hier stellst, sind in der Getting Started und in der Anleitung zu Opsi beschrieben.

Aus eigener Erfahrung kann ich - neben vielen anderen Anwendern hier nur nochmal bestätigen, dass man nach sorgfältigem Durcharbeiten der Getting Started ein funktionierendes System hat, welches sowohl den Netboot als auch die Ferninstallation beherrscht. Partielles Bearbeiten beider Dokumente ist nur dann sinnvoll, wenn das Systrem fertig eingerichtet ist und man hier oder dort noch etwas ändern will.
Und Grundkenntnisse in Netzwerktopologie, -einrichtung, DHCP'ing, PXE'ing, TFTP'ing, sowie grundlegende Programmierkenntnisse im Scripten, hinsichtlich einer Programmstruktur und Programmaufbau sollte man entweder mitbringen, oder sich aneignen. Letztes kann folgen, wenn man das System erst einmal aufgesetzt hat.
Opsi ist - wie jeder andere RIS - Arbeit, die kommt nunmal *vor* dem Sich-Zurücklehnen-und-Genießen!

Gruß

Thomas_H

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 14 Jan 2014, 19:28
von Axel90
Hallo,

Ich hätte mochmal eine Frage und ich meine, sie steht nicht im HAndbuch..

Kann man den vorkonfigurierten DHCP so "um"stellen, dass er an alle Clients IP Adressen vergibt, als auch an unbekannte?

Re: OPSI - Aller Anfang ist schwer

Verfasst: 20 Jan 2014, 09:08
von Thomas_H
Moinsens,

der DHCP ist auch kein Bestandteil von Opsi. Ich verweise auf mein Posting vom 20.12.2013:
Und Grundkenntnisse in Netzwerktopologie, -einrichtung, DHCP'ing, PXE'ing, TFTP'ing, sowie grundlegende Programmierkenntnisse im Scripten, hinsichtlich einer Programmstruktur und Programmaufbau sollte man entweder mitbringen, oder sich aneignen.
Guckst Du hier: https://wiki.archlinux.de/title/Dhcpd

Gruß

Thomas_H